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Erzählertypen: Entdecke die drei Perspektiven einer Geschichte

Die Wahl des Erzählers ist eine der entscheidenden Entscheidungen, die ein Autor beim Planen einer Geschichte treffen muss. Dieses zentrale Element der Erzählung bestimmt, wie die Geschichte dem Leser vermittelt wird, und beeinflusst Ton, Tiefe und sogar die emotionale Verbindung zu den Charakteren. Doch welche Erzählertypen gibt es, und wie wählt man den passendsten für seine Handlung aus?

In diesem Blogpost erkläre ich, was ein Erzähler ist, welche Haupttypen es gibt und welche Eigenschaften sie haben. Am Ende gebe ich praktische Tipps, die dir helfen, den idealen Erzähler für deine Geschichte zu wählen. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist ein Erzähler?

Der Erzähler ist die „Stimme“ der Geschichte, das Element, das das Geschehen schildert und den Leser durch die Handlung führt. Er kann eine aktive oder passive Rolle in der Geschichte spielen, nah oder distanziert zu den Charakteren stehen, und seine Sicht auf die Ereignisse kann das Verständnis des Lesers stark beeinflussen.

Die Wahl des Erzählertyps wirkt sich unmittelbar darauf aus, wie der Leser die Geschichte wahrnimmt. Er ist ein mächtiges Werkzeug, um Emotionen, Spannung und sogar Überraschungsmomente zu erzeugen.

Die drei Haupttypen von Erzählern

Es gibt drei Haupttypen von Erzählern, die durch die grammatikalische Person definiert werden: erste, zweite und dritte Person. Schauen wir uns jeden genauer an und finden heraus, für welche Art von Geschichten sie am besten geeignet sind.

1. Erzähler in der ersten Person

Der Erzähler in der ersten Person ist selbst Teil der Geschichte und schildert die Ereignisse aus seiner eigenen Perspektive. Er verwendet „Ich“ oder „Wir“ und bietet eine subjektive Sichtweise, geprägt von persönlichen Eindrücken, Erinnerungen und Emotionen.

Dieser Erzählertyp eignet sich für Geschichten, in denen der Autor eine enge Verbindung zwischen dem Hauptcharakter und dem Leser schaffen möchte. Er bringt den Leser in die Gedanken und Gefühle des Charakters hinein und schafft so Empathie und emotionale Nähe.

Allerdings begrenzt dieser Ansatz, was der Leser über die Welt und die anderen Charaktere erfährt.

2. Erzähler in der zweiten Person

Beim Erzähler in der zweiten Person ist der Protagonist „du“ – der Leser selbst wird Teil der Geschichte. Diese Erzählform ist selten, kann aber besonders wirkungsvoll sein, wenn der Autor möchte, dass der Leser das Gefühl hat, die Handlung direkt zu erleben. Durch die Verwendung von „du“ entsteht eine unmittelbare Nähe und ein intensives Eintauchen in die Geschichte.

Diese Perspektive eignet sich eher für erfahrene Autoren, die ungewöhnliche Erzähltechniken einsetzen möchten, um den Leser zu überraschen oder besonders einzubinden.

3. Erzähler in der dritten Person

Der Erzähler in der dritten Person erzählt die Geschichte distanzierter und verwendet Pronomen wie „er“, „sie“ oder „sie“ (Plural). Dieser Erzähler kann allwissend sein, also Zugang zu allen Gedanken und Gefühlen der Charaktere haben, oder beschränkt, indem er nur die Perspektive eines bestimmten Charakters kennt.

Die dritte Person ist die am häufigsten verwendete Erzählform in der Literatur, da sie große Flexibilität bietet. Sie ermöglicht es dem Autor, mehrere Charaktere und Handlungsstränge zu erkunden, ohne durch die begrenzte Sichtweise eines Ich-Erzählers eingeschränkt zu sein. Ein allwissender Erzähler bietet eine breite Übersicht, während ein beschränkter Erzähler eine tiefere, aber fokussierte Darstellung eines einzelnen Charakters erlaubt.

Wie wählt man den passenden Erzählertyp für seine Geschichte?

Die Wahl des richtigen Erzählers kann für Autoren eine Herausforderung sein. Hier sind einige Tipps, die dir bei der Entscheidung helfen:

1. Überlege, welche Verbindung du zum Leser aufbauen möchtest

  • Erste Person eignet sich für Geschichten, die Nähe und Empathie zum Hauptcharakter erfordern.
  • Dritte Person (allwissend oder beschränkt) ist besser für Geschichten mit mehreren Charakteren und komplexen Handlungssträngen.

2. Analysiere die Komplexität der Handlung

  • Bei mehreren Nebenhandlungen, Konflikten und Perspektiven ist ein allwissender Erzähler oft die beste Wahl.
  • Für lineare, charakterfokussierte Geschichten bietet die erste Person mehr Tiefe und Intimität.

3. Berücksichtige das literarische Genre

  • Thriller, Mystery und Spannungsgeschichten funktionieren oft gut mit einem beschränkten Erzähler in der dritten Person, um die Spannung zu halten.
  • Introvertierte Erzählungen und persönliche Dramen profitieren meist von einem Ich-Erzähler.

4. Entscheide, was der Leser wissen soll

  • Soll der Leser uneingeschränkten Zugang zu Informationen haben? Dann ist ein allwissender Erzähler ideal.
  • Sollen Informationen zurückgehalten und Überraschungen erzeugt werden? Dann sind erste Person oder beschränkte dritte Person besser.

Fazit

Der Erzähler ist ein Schlüsselelement jeder Geschichte und beeinflusst, wie die Handlung vermittelt wird und wie der Leser sich mit den Charakteren verbindet. Die Wahl des richtigen Typs hängt von der Absicht des Autors, dem Genre und der gewünschten emotionalen Tiefe ab.

Denk daran: Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Wahl – nur die, die am besten zu deiner Geschichte passt. Mit diesen Überlegungen bist du besser gerüstet, um den passenden Erzähler für deine Erzählung zu wählen und ein fesselndes Leseerlebnis zu schaffen.

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