Ein Buch zu schreiben, geht über die eigentliche Geschichte hinaus. Es gibt prätextuelle, textuelle und posttextuelle Elemente. Die Geschichte selbst, mit ihrer Einleitung, Entwicklung und ihrem Schluss, bildet die textuellen Elemente und ist der zentrale Teil des Buches. Dies ist meist der Teil, den wir am liebsten gestalten, denn hier bringen wir all unser Wissen und unsere Kreativität ein.
Die textuellen Elemente werden auch von den Lesern am meisten geschätzt, da sie die „Füllung des Kuchens“ darstellen, den Hauptteil des Werkes. Dennoch sollten wir auch den prä- und posttextuellen Elementen Aufmerksamkeit schenken, da sie wichtige Informationen über den Autor und das Werk liefern.
Im heutigen Text behandeln wir zwei der verschiedenen prätextuellen Elemente, die bei Schriftstellern oft Fragen aufwerfen: das Vorwort und den Prolog. Wenn du ein Schriftsteller bist, der großartige Geschichten erschaffen möchte, lies weiter.
Vorwort: Definition, Merkmale und wie man es schreibt
Ein Vorwort kann ein Bericht des Autors über die Herausforderungen während des Schreibprozesses sein oder sogar ein Text, der von einer anderen Person verfasst wurde – solange er Sinn und Relevanz für das Werk hat.
Sein eigenes Vorwort zu schreiben, ist eine Möglichkeit, eine Verbindung zum Leser aufzubauen, da es in der ersten Person verfasst werden kann, was den Leser noch mehr ansprechen kann. Es kann jedoch auch interessant sein, ein Vorwort von einer anderen Person schreiben zu lassen. Unabhängige Autoren bitten oft andere Schriftstellerkollegen, das Vorwort ihres Buches zu verfassen, um eine Empfehlung zu erhalten, Autorität aufzubauen und literarische Kontakte zu knüpfen.
Wozu dient ein Vorwort?
Das Vorwort erfüllt mehrere wichtige Funktionen in einem Buch. Hier einige davon:
- Vorstellung des Autors: besonders relevant für neue Autoren, die Leser gewinnen und binden möchten. In diesem Fall empfiehlt es sich, einen erfahreneren Autor um ein Vorwort zu bitten.
- Einführung in das Werk: das Vorwort sollte dem Leser eine Vorstellung vom Zweck des Werkes vermitteln und als Einstieg in die Geschichte dienen.
- Kontextualisierung des Schreibprozesses: es bereitet den Leser darauf vor, was ihn im Buch erwartet, und geht auf den Schreibstil und die narrativen Entscheidungen des Autors ein.
Wie schreibt man ein Vorwort?
Bevor wir darauf eingehen, wie man ein Vorwort schreibt, ist es wichtig zu betonen, dass es nicht verpflichtend ist – auch wenn es in vielen Fällen sinnvoll sein kann. Falls du dich dafür entscheidest, eines in dein Werk aufzunehmen, solltest du verstehen, dass dieses prätextuelle Element als Einleitung fungiert, und diese Information ist entscheidend für die Gestaltung.
Ein wertvoller Tipp ist, das Vorwort erst nach Abschluss des Manuskripts zu schreiben. Nur dann kann der Autor alle Herausforderungen mit den Lesern teilen. Zudem ist der Autor zu diesem Zeitpunkt reifer und sich seiner Arbeit bewusster. Das Vorwort dient als Einleitung und gleichzeitig als Zusammenfassung des Schreibprozesses.
Zur Inspiration kannst du Bücher mit Vorworten lesen und dich von ihnen anregen lassen.
Prolog: Definition, Merkmale und wie man ihn schreibt
Der Prolog ist ein optionales prätextuelles Element, das dem Leser eine interessante, ergänzende Erfahrung bietet. Im Gegensatz zum Vorwort erzählt der Prolog einen Teil der Geschichte, der entweder innerhalb oder außerhalb der chronologischen Handlung liegen kann.
Normalerweise soll der Prolog die Aufmerksamkeit des Lesers in den ersten Seiten fesseln, indem er eine packende und eindrucksvolle Szene präsentiert. Darin können bewusst nicht alle Informationen über die Umgebung oder die Charaktere erklärt werden, um die Neugier des Lesers zu wecken. Daher sollte man vermeiden, essentielle Informationen preiszugeben.
In manchen Büchern wird der Prolog auch als „Einleitung“, „Vorspiel“, „Anfang“ oder ähnlich bezeichnet.
Wie schreibt man einen Prolog?
Der Prolog kann als „Kapitel Null“ eines Buches betrachtet werden. Wie bereits erwähnt, gehört der Text des Prologs zur Geschichte, auch wenn er oft vor oder nach den Hauptereignissen spielt.
Dieses Element kann auch dazu dienen, einen Konflikt einzuführen oder dem Leser Hinweise darauf zu geben, was ihn erwartet. Da es ein separates Kapitel ist, sollte die Handlung klar und präzise erzählt werden. Der Schreibstil des Prologs ähnelt dem einer Kurzgeschichte – daher empfiehlt es sich, übermäßige Details zu vermeiden. Es ist nicht nötig, den Charakter vollständig zu entwickeln oder die Umgebung detailliert zu beschreiben.
Kann ein Buch sowohl ein Vorwort als auch einen Prolog haben?
Ja, es ist möglich, sowohl ein Vorwort als auch einen Prolog in einem Buch zu haben. Es gibt keine technische Einschränkung, die gegen die Verwendung dieser beiden prätextuellen Elemente spricht. Allerdings sollte der Autor einen klaren Zweck für ihre Verwendung haben. Einfach nur etwas zu schreiben, um es zu schreiben, könnte den Leser verwirren.
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